Peter Härtling wurde 1933 in Chemnitz geboren. Mit 34 Jahren wurde er Cheflektor des bekannten Fischer Verlages in Frankfurt am Main. In seiner spannend geschriebenen Autobiographie „Leben lernen“ erzählt er, was ihm geholfen hatte, Gott nicht los zu werden.
Als junger Mensch verehrte er Albert Camus, den französischen Schriftsteller, Philosophen und Nobelpreisträger. Dessen Lebensphilosophie, Solidarität, Freundschaft und Liebe ohne Gott leuchtete ihm ein. Und so erklärte es eines Tages im Konfirmandenunterricht: „Gott ist tot!“ Die Reaktion des Pfarrers schildert Härtling so: „Der Pfarrer blieb stehen, ohne Eile humpelte er auf mich zu, legte mir die Hand auf die Schulter und sagte mit einem Lächeln, dem es ernst war: ‚Das musst du ihm schon selber sagen!‘“ Mit diesem Satz, so fügte Härtling hinzu, sei Gott zu ihm zurückgekehrt.