Ich war unkonzentriert und geriet mit meinem Fahrzeug auf die Gegenfahrbahn. Bremsen quietschen, hupen. Jemand kann gerade noch ausweichen. Sofort hellwach erkenne ich, was hätte passieren können. Mit zitternden Knien halte ich am Straßenrand. Ein warmes Gefühl von Dankbarkeit steigt hoch.
Kennen Sie dieses Frohsein, das frei ist von Stolz auf eigene Leistung und Bemühung? Ein Unglück ist ausgeblieben, eine Sache gelungen, ohne mein Verdienst. Man ist dankbar, fragt sich nur: wem? Dem Zufall, der Vorsehung, dem unbekannten Fahrer, der längst weg ist?
Der Theologe Albert Mohler sagt: Dankbarkeit erfordert ein Gegenüber.[1] Nur an sich dankbar zu sein, ist weder sinnvoll noch befriedigend. Wir möchten jemandem dankbar sein. Ich bete in solchen Situationen zu meinem Gott. Bei ihm bin ich mit meinem Dank an der richtigen Adresse. Wem sind Sie dankbar?
Einen dankbaren Tag wünscht Ihnen Jochen Endres.
[1] https://albertmohler.com/2018/11/21/briefing-11-21-18/ aufgerufen am 13.12.2018