„Ey, du Opfer!“ Und schon duckt sich der Junge und zieht Leine. Der andere ist eben zu stark. Behandelt wie der letzte Dreck, zieht er ab, gedemütigt und stigmatisiert. „Du Opfer“, das sitzt tief. Wohl dem, der dann jemanden hat, der ihn schützt und ihm Würde gibt.
„Du Opfer!“ In einem Fall war es tatsächlich so: Ich denke an Jesus. Ja, auch er wurde weggestoßen und verachtet, sogar gefoltert und getötet. Doch war er deswegen ein Opfer? Opfer des Mobs und der Justiz? Jesus hat sich selbst als Opfer verstanden. Er hat sich selbst geopfert. Das tat er freiwillig für uns. Wie heißt es in der Bibel: „Christus hat uns seine Liebe erwiesen und hat sein Leben für uns hingegeben wie eine Opfergabe, … an der Gott Freude hat.“[1] Jesus ist das Opfer, das allerdings nur Gutes hervorbringt – und uns das Leben bringt.
Ihnen einen gesegneten Tag
Siegfried Leferink
[1] Epheser 5,2 (Neue Genfer Übersetzung)