Vor einigen Jahren lernte ich in einer Justizvollzugsanstalt einen Mann kennen – nennen wir ihn Jürgen. Er war früher in führender Position in einem Unternehmen tätig. Nun musste er für einige Jahre gesiebte Luft atmen. Das fiel ihm überaus schwer. Aber trotzdem konnte er diesem unfreiwilligen Aufenthalt im Gefängnis Positives abgewinnen. Er dachte zum ersten Mal über sein Leben nach. Bis dahin hatte sein Leben nur aus Arbeit, Karriere und Geldverdienen bestanden. Er empfand seinen Gefängnisaufenthalt wie eine rote Ampel, die ihn nicht weiterlaufen ließ.
Im Matthäusevangelium steht: „Was würde es einem Menschen nützen, wenn er die ganze Welt gewinnt, aber seine Seele einbüßt?“[1] Haben Sie sich schon einmal Zeit für sich selbst genommen? Zeit, um über Ihre unsterbliche Seele nachzudenken?
Ich wünsche Ihnen Gottes Segen, Ihr Thomas Diehl.
[1] Vgl. Matthäus 16,26