In unserer Alltagssprache verwenden wir erstaunlich oft Begriffe, die aus der Bibel stammen. Da wird beispielsweise der Teufel erwähnt, den man sprichwörtlich an die Wand malen kann. Damit ist gemeint, sich ein Schreckensszenario vorzustellen, das eigentlich völlig harmlos ist. Ein Hirngespinst, nur ein gemalter Teufel, den es in Wirklichkeit gar nicht gibt. So die Vorstellung derer, die mit der Bibel nichts am Hut haben.
Tatsächlich lautet die ursprüngliche Formulierung der Redensart: „Man braucht den Teufel nicht über die Tür malen, er kommt von selbst ins Haus!“ Das heißt, als das Sprichwort aufkam, hat man den Teufel als reales Wesen betrachtet. Und Gott auch. Man hat ihn gefürchtet, mehr noch als seinen Widersacher. Weil Gott der Stärkere ist. Weil sein Sohn den Teufel besiegt hat. Deshalb ist Gottesfurcht angebrachter als die Angst vor dem Verlierer. Doch real sind beide.
Sie hörten einen Beitrag von Holger Klaewer, Sprecherin war Emilia Timpanaro.