Vor Kurzem ist der Sohn meines Cousins verstorben. Er war erst fünfzehn Jahre alt. Große Betroffenheit, vor allem bei seinen Klassenkameraden, die in der Friedhofskapelle herumstanden wie Falschgeld. Irgendwie desorientiert. In dem Sarg lag nicht ihr Opa, sondern ihr Freund aus der gleichen Schulbank. Ein ganz Junger, der noch keine Freundin hatte, nicht einmal einen Führerschein.
Nein, es war kein Selbstmord, auch kein Unfall. Er starb an einem Gendefekt. Und er starb mit einer Überzeugung, die für Schüler ungewöhnlich ist: Sterben ist Gewinn, nur ein Tausch mit einem besseren Danach. Wie bitte? Wie alt war der Junge? Fünfzehn! Er kannte die Bibel und Jesus, von dem er sagte, dass er sein Ein und Alles sei. Sterben ist kein Verlust, sondern Gewinn! Diese Sicht kann nur jemand haben, der sich sicher ist, dass er von seinem Vater im Himmel geliebt und sehnlichst erwartet wird.
Sie hörten einen Beitrag von Holger Klaewer, Sprecherin war Emilia Timpanaro.